Therapie
Behandlungsschwerpunkte
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) ist eines der derzeit vier Richtlinienverfahren, die in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden.
Sie sieht Krankheitssymptome als Folge von aktuellen Konflikten in Beziehungen oder von nicht bewältigten Beziehungserfahrungen und Konflikten aus früheren Lebensphasen. Diese Konflikte und Erfahrungen können das spätere Leben bestimmen und psychische Erkrankungen zur Folge haben.
Ziel der Behandlung ist es, die zugrundeliegenden unbewussten Motive und Konflikte der aktuellen Symptome zu erkennen und sich mit diesen auseinanderzusetzen.
Patient:innen werden in der Psychotherapie dabei unterstützt, durch Einsichten in die Zusammenhänge und Ursachen der aktuellen Symptome Veränderungen im Erleben oder Verhalten zu erreichen (vgl. PTV10).
Ich persönlich schätze die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, da sie auf dem umfangreichen und vielschichtigen Krankheitsverständnis der Psychoanalyse basiert, dem Therapeuten aber gleichzeitig die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung des therapeutischen Prozesses einräumt. Zudem schätze ich den kooperativen Arbeitsprozess eines „einsichtsbasierten“ Verfahrens (also das gemeinsame Entwickeln und Überprüfen von Hypothesen bzgl. psychischer Mechanismen und Konflikte).
Da ich an einem integrativen Lehrinstitut ausgebildet wurde, beschränke ich mich in meiner Arbeit allerdings nicht auf die tiefenpsychologische Methodik, sondern greife bei Bedarf auch auf Techniken aus der Verhaltenstherapie oder systemischen Verfahren zurück.
Psychoonkologie
Krebs ist per se keine psychische Erkrankung, aber eine Erfahrung, die die Psyche oft in erheblichem Maße in Mitleidenschaft zieht.
Viele Patient:innen finden Möglichkeiten, diese Krise für sich zu bewältigen oder haben genügend soziale Unterstützung, um damit ohne professionelle Hilfe fertig zu werden. Bei circa einem Drittel der Betroffenen jedoch ist die psychische Belastung so groß, dass es einer psychotherapeutischen Behandlung bzw. Begleitung bedarf. Im Fokus der Therapie stehen dann sowohl der "allgemeine" Umgang mit körperlichen und psychischen Beschwerden als auch die Klärung der Frage, welche Aspekte der Erkrankung die Belastung im Einzelfall auslösen, um individuell angepasste Strategien zu erarbeiten.
Von zentraler Bedeutung sind hier oft der Verlust der bislang gewohnten Planbarkeit des eigenen Lebens sowie erhebliche Verunsicherung, da die Strategien und Routinen, mit denen frühere Hürden und Krisen bewältigt werden konnten, auf einmal nicht mehr anwendbar zu sein scheinen. Auch der Umgang mit der körperlichen Belastung durch die Erkrankung und ihre Behandlung ist ein häufiges Thema, wie auch die damit immer wieder verknüpfte Frage, wie die Gestaltung des Alltags unter den veränderten Bedingungen gelingen kann. Zuletzt sind hier auch noch die Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit zu nennen, sowie die Frage, wie Patient:innen und Angehörige unter Wahrung eigener Bedürfnisse und Grenzen mit dieser neuen Situation umgehen können.
Ziel der psychoonkologischen Behandlung ist es, die Patient:innen und ihre Angehörigen dabei zu unterstützen, einen aktiven, bedürfnis- und wertorientierten Umgang mit der Erkrankung zu finden und so Belastung zu reduzieren.
Ablauf der Therapie
Erstgespräch und Probatorik
Die erste ("Test"-)Phase der Therapie dient dazu, Ihre Beschwerden und Anliegen zu erfassen und einen groben Plan für eine etwaige Behandlung zu entwickeln. Hierbei haben Sie die Möglichkeit, sich ein Bild von meiner Person, Haltung und Arbeitsweise zu verschaffen und zu überprüfen, ob Sie sich eine Zusammenarbeit mit mir vorstellen können. Mir auf der anderen Seite obliegt es, festzustellen, ob eine Indikation für eine Psychotherapie vorliegt und ob ich als Therapeut geeignet für Ihr Beschwerdebild bin. Sollten Sie und ich zu dem Schluss kommen, dass diese Voraussetzungen gegeben sind, wird ein Konsiliarbericht bei einem Arzt Ihres Vertrauens eingeholt und dann der Antrag auf Psychotherapie bei Ihrer Krankenkasse gestellt.
Die "eigentliche" Therapie
Mit der Bewilligung des Antrags auf Psychotherapie werden Sie von Ihrer Krankenkasse informiert, wie viele Therapiesitzungen bei mir Ihr Kostenträger erstattet. Der Umfang dessen hängt normalerweise davon ab, welche Art von Therapie (Kurzzeit vs. Langzeit) beantragt wurde. Die einzelnen Therapiesitzungen dauern 50 Minuten und finden im Regelfall wöchentlich statt. Bei psychoonkologischen Therapien wird der Rhythmus der Sitzungen aber zumeist flexibler gehandhabt, da parallele medizinische Behandlungen und Untersuchungen sowie ggf. Schwankungen Ihrer körperlichen Verfassung zu berücksichtigen sind.
Therapieabschluss
Wann eine Therapie beendet ist, entscheiden grundsätzlich Sie. Im Normalfall werden wir uns aber davor schon in regelmäßigen Abständen über Ihre Therapieziele und Ihren Fortschritt unterhalten haben, so dass es sich hierbei zumeist um eine gemeinsame Abstimmung handelt. Das Ausmaß der Entscheidungsfreiheit ist natürlich von den Zusagen Ihrer Krankenkasse begrenzt. Ich nutze die letzten Sitzungen der Therapie in der Regel, um Bilanz zu ziehen und die weitere Perspektive mit Ihnen vorzubereiten.